Helgoland: Ostereiersuche auf Deutschlands einziger Hochseeinsel
„Welkoam iip Lunn!“ So begrüßen die Helgoländer ihre Feriengäste und verweisen damit auf die einzigartige Lage ihres Eilandes, das als einzige Hochseeinsel Deutschland rund 40 Kilometer vom Festland entfernt liegt. „Willkommen an Land!“ heißt daher auch auf den berühmten Helgoländer Börtebooten die Devise. Denn wer Helgoland besucht, wird traditionell mit den inseltypischen Ruderbooten von der ankernden Fähre abgeholt und an Land geschippert. Gerade zu Ostern feiert die Hochseeinsel mit einem bunten Veranstaltungsangebot den Saisonauftakt. Zudem hält aber auch die außergewöhnliche Tierwelt der Nordseeinsel so manche Überraschung pünktlich zu den Osterfeiertagen bereit.
Helgoland und seine außergewöhnliche Geografie
Umgeben von den tiefblauen Fluten der Nordsee markiert die Insel Helgoland einen bunten Farbklecks inmitten des Wellenmeeres. Da recken sich flammend rot schimmernde Klippen bis zu 61 Meter hoch in den Himmel, saftig grüne Weiden überziehen die Felsen und weiß leuchtende Sandstrände bilden einen farbenfrohen Übergang zwischen Land und Meer. Kleine Schafherden weiden auf den Höhenzügen, während in den Felsennischen Seevögel ihre Nester bauen und unter Wasser der „Helgoländer Dschungel“ zu unvergesslichen Tauchtouren durch den wogenden Algenwald lockt. Besonders markant ist auf Helgoland das Inselwahrzeichen, der als „Lange Anna“ bezeichnete, solitäre Felssporn, der mit einer Höhe von 47 Metern den Klippen vorgelagert ist. Mit Weite und sanfter Dünenlandschaft begeistert hingegen die Nachbarinsel Düne, die als Sandinsel pure Strandfreuden verspricht. Auf ihr ist zudem der Inselflughafen untergebracht.
Kulturelle Besonderheiten Helgolands
Nach der Börtefahrt, dem ersten kleinen Inselabenteuer, lockt „iip Lunn“ erst einmal ein stärkender Grog, der zum Beispiel in den legendären Hummerbuden nahe des Hafens gerne gereicht wird. Mit ihren farbenfrohen Fassaden begrüßen die Hummerbuden nun schon seit 1955 alle ankommenden Gäste und bewahren als Refugien der Inselkunst die besondere Identität der Insel Helgoland. Als identitätsstiftend gilt aber auch die Architektur der Insel, die in Anlehnung an das funktionalistische und schnörkellose Konzept der Bauhaus-Idee in den 1950ern entstand und mit geraden Linien, gleichmäßigen Strukturen und schlanken Formen spielt. Wo die typisch weißen Holzlattenbalkone auf große geometrische Fensteröffnungen treffen und fast jedes Haus mit Meerblick glänzt, da fühlen sich seit nunmehr 60 Jahren auch Erholungssuchende richtig wohl.
Ostern auf Helgoland feiern
Ob in einer Ferienwohnung auf dem Oberland untergebracht oder im Hotel im Unterland logierend, wer auf Helgoland Urlaub macht, dem wird es so schnell nicht langweilig. So lassen sich gerade an den Osterfeiertagen die ersten langen Spaziergänge über die Hochseeklippen der Hauptinsel genießen. Im sonnigen Licht des Frühlings erwacht hier nicht nur die Kolonie der Seevögel aus dem Winterschlaf, sondern auch die berühmten Trottellummen beginnen dann mit ihrer 35-tägigen Brut, deren schaulustiger Höhepunkt der legendäre Lummensprung der Jungtiere von der Steilklippe ins Meer bildet.
Aber auch auf der benachbarten Erholungsinsel Düne erwachen ab April die Frühlingsgefühle, denn dann begeben sich die im November geborenen Seehundbabys auf ihre ersten Entdeckertouren. Mit neugierig großen Augen erkunden die Robbenjungen ihre Umgebung und bieten Besuchern so manches niedliche Fotomotiv. Während der Osterfeiertage ist die Insel Düne zudem Schauplatz des großen Osterfeuers, das im Herzen der Dünenlandschaft entzündet wird und an welchem sich Insulaner und Gäste gerne ein romantisches Stelldichein geben. Für kleine Inselgäste wird am Ostersonntag außerdem extra der Osterhase eingeflogen, damit dieser im Lesehallen-Park seine bunten Nester verstecken kann. Ein kleines Osterfest mit Markttreiben auf dem Siemensplatz rundet das Osterferienerlebnis auf der Insel Helgoland gelungen ab.
Gastautor: Daniela Fehrenbacher