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Methanolfähre Stena Germanica: nachhaltige Schifffahrt im Trend

Die Methanolfähre Stena Germanica ist auf der Route Kiel-Göteborg im Einsatz
Die Methanolfähre Stena Germanica ist auf der Route Kiel-Göteborg im Einsatz (Quelle/Bildrechte: Stena-Line)

Stena Line plant 30 Prozent weniger Schadstoffe bis 2030 

Im vergangenen Jahr konnte Stena Line ihren Gesamtausstoß von CO2 weiter senken und  liegt derzeit 10 Jahre vor den international vereinbarten Zielen in der Schifffahrt. Trotzdem  erhöht die schwedische Reederei noch einmal ihre Schlagzahl bei der Umstellung auf  fossilfrei betriebene Schifffahrt und will ihren CO2-Ausstoß bis 2030 um 30 Prozent senken.

In einem schwierigen Jahr 2020 konnte Stena Line ihren CO2-Ausstoß weiter senken. So  wurde etwa die Flotte des Unternehmens energieeffizienter, messbar an 2,3 Prozent weniger  CO2-Ausstoß pro zurückgelegter Seemeile.

„Die wichtigsten Gründe für die verbesserte Emissionsbilanz in 2020 waren der Einsatz  unserer drei neuen energieffizienten E-Flexer in der Irischen See, die Nutzung von grünem  Landstrom in Kiel, sowie weitere Schiffe der Flotte mit unserem KI-gestützten Stena Fuel  Pilot auszurüsten. Diese Technologie hilft unseren Kapitänen, situationsaktuell die  energieeffizienteste Route zu finden und bis zu 5 Prozent Treibstoff pro Schiffsstrecke  einzusparen. Unser strategischer Ansatz ist also klar: Wir arbeiten parallel daran, sowohl  unseren Treibstoffverbrauch und Ausstoß zu reduzieren, als auch die Treibstoffe und  Technologien von morgen zu erforschen und zu testen“, sagt Erik Lewenhaupt, Head of  Sustainability von Stena Line.

Stena Line liegt bei der Emissionsreduktion bereits heute zehn Jahre vor den definierten  Zielen der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation IMO. Dennoch erhöht die Reederei  die eigenen Zielvorgaben noch einmal:

„Unser Anspruch ist es, die Speerspitze der nachhaltigen Schifffahrt zu sein. Dafür ist es  langfristig nötig, nicht nur effizienter zu werden, sondern die Abhängigkeit von fossilen  Brennstoffen zu durchbrechen und unseren Gesamtausstoß zu reduzieren. Deswegen setzen  wir uns jetzt das Ziel, 30 Prozent CO2 bis 2030 einzusparen, um 2050 bei Null CO2  zu  landen. Ein wichtiger Schritt wird unsere elektrisch betriebene Fähre Stena Elektra auf der  Route Göteborg-Frederikshavn sein, die wir bis 2030 einsetzen möchten“, sagt Stena Line  CEO Niclas Mårtensson, Mitglied der Elektrifizierungskommission der schwedischen  Regierung.

Stena Line verfolgt den Umstieg auf fossilfreie Antriebe in vier Bereichen:

Elektrifizierung:

Mit der Stena Elektra soll bis 2030 die erste vollständig elektrische Fähre ihrer Klasse auf  der 50 Seemeilen langen Strecke zwischen Göteborg und Frederikshavn verkehren. Bereits  seit 2018 ist dort die Batteriehybrid-Fähre Stena Jutlandica im Einsatz. Darüber hinaus nutzt  Stena Line an 25 Prozent ihrer Terminals grünen Landstrom, womit 2020 13.000 Tonnen  CO2 eingespart wurden – dem Jahresäquivalent von 7.200 Pkw.

Alternative Treibstoffe:

Seit 2015 ist die erste methanolbetriebene Fähre Stena Germanica auf der Route Kiel- Göteborg im Einsatz und hat Methanol als Schiffstreibstoff etabliert. Methanol als Treibstoff  eliminiert den Ausstoß von Schwefel und Partikeln nahezu vollständig, 60 Prozent des  Stickstoffausstoßes wird vermieden. 2021 ist ein Test mit Methanol, das aus der  Stahlherstellung zurückgewonnen wird, geplant. Zudem werden weitere alternative  Treibstoffe wie Flüssiggas oder Brennstoffzellen untersucht.

Modernisierung der Flotte:

Im letzten Jahr wurden drei neue Fähren des Modells E-Flexer in Dienst gestellt. Diese sind  30 Prozent energieeffizienter als frühere Fahrzeuge und können auf Gas- oder  Methanolbetrieb umgestellt werden. 2022 werden zwei weitere, noch einmal größere E- Flexer vom Stapel laufen. In den letzten zehn Jahren hat Stena Line die Flotte durch mehr  als 360 große und kleine Maßnahmen modernisiert, vom neuen Bugwulst, Propellern und  Rudern, über frequenzgesteuerte Ventilation an Bord bis zu neuen umweltfreundlichen  Schiffsanstrichen.

KI-gestützte Assistenzsysteme:

Der Stena Fuel Pilot erlaubt es selbst den erfahrenen Kapitänen von Stena Line, die Fähren  noch effizienter zu steuern und bis zu 5 Prozent des Treibstoffverbrauchs pro Schiffsstrecke  einzusparen. 2020 wurde das KI-gestützte Assistenzsystem auf fünf Fähren zwischen  Schweden und Deutschland sowie Schweden und Dänemark installiert, im Laufe der  kommenden zwei Jahre folgen die übrigen Fähren der Flotte.

Die Nachhaltigkeitsstrategie von Stena Line fokussiert alle Geschäftsbereiche des  Unternehmens und beruht auf fünf strategischen Schlüsselbereichen aus den Zielen für  nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen: Saubere Energie, Nachhaltiger  Verbrauch, Leben unter Wasser, Gesundheit und Wohlergehen sowie Gleichstellung und  Inklusion. Weitere Informationen zur Nachhaltigkeitsstrategie und den jüngsten Ergebnissen  sind abrufbar unter: www.stenaline.com/sustainability