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Mecklenburger Parkland: Indian Summer auf vorpommerisch

Mecklenburger Parkland
Mecklenburger Parkland. Bild: wikimedia.org

Es gibt sie noch, die versteckten Ecken in Deutschland. Dazu gehört eindeutig auch das Mecklenburger Parkland. Zwischen den touristischen Hotspots Rostock und Müritz gelegen, bildet diese abwechslungsreiche Waldlandschaft eine wahre Oase der Ruhe. Und tatsächlich: hier scheinen die Uhren ein wenig langsamer zu ticken, denn hier laden rund 30 verwunschene Gutshöfe zu einer kleinen Zeitreise ein. Gerade im Herbst, wenn die Mischwälder Vorpommerns sich in ein leuchtendes Farbenmeer verwandeln, lässt es sich hier wahrlich ein paar schöne Tage genießen.

Reiches Kulturland mit langer Geschichte

Landschaft in Mecklenburg Vorpommern
Landschaft in Mecklenburg Vorpommern

Blutroter Wein rankt sich um die wuchtigen Mauern des Gutshauses Wesselstorf, klettert den zierlichen Turm hinauf und verliert sich in einem strahlend blauen Herbsthimmel – welch ein Anblick! Eingebettet in einen weiten Gartenpark, dessen Highlight die alte Allee bildet, fühlt sich so mancher Gast in die Gründungszeit des Guts zurückversetzt. Bis ins Jahr 1232 reicht die belegte Historie des Hauses zurück. Wo früher Gutsherren residierten, nehmen sich heute Stressgeplagte gerne eine kurze Auszeit. Dabei bietet das Gutshaus Wesselstorf nicht nur drei schmucke, historische Ferienwohnungen, sondern auch einen zum Tagungsraum umgebauten Pferdestall. Wirkt das Gutshaus Wesselstorf bewusst ein wenig aus der Zeit gefallen, so überrascht Burg Schlitz mit prallem Leben: Da werden Bankette und Hochzeiten im prachtvollen Schinkel-Saal gefeiert und in luxuriösen Salons lässt es sich außergewöhnlich tagen. Schon seit 1806 erhebt sich das weiß leuchtende Burgensemble aus den weiten Wäldern und bildet eine der bedeutendsten deutschen Burganlagen im klassizistischen Stil. Heute punktet das Wellnesshotel Burg Schlitz zudem mit einem weitläufigen Spa-Bereich, wo der Sternenhimmel im Badezuber unter freiem Himmel bestaunt wird. Apropos Sternenhimmel: dieser wurde über dem Mecklenburger Parkland sogar schon als Sternenpark ausgezeichnet.

Dark Sky Community: Dem Himmel ganz nah

Weltweit wird die Nacht von künstlichem Licht verdrängt. Da ist es inzwischen schon etwas Besonderem, wenn die Nacht auch einfach Nacht sein darf. Genau das zeichnet das Mecklenburger Parkland aus: null Lichtverschmutzung = beste Bedingungen für Sternengucker und Romantiker. Das haben sich zumindest die vier Gründungskommunen Amt Laage, Amt Mecklenburgische Schweiz, Amt Gnoien und Amt Tessin gedacht und den Sternenpark als natürliches Refugium für Mensch und Tier geschaffen. Da sparen sich die Kommunen nicht nur Geld, sondern helfen auch Vögeln, Insekten und nachtaktiven Tieren bei der Orientierung.

Unterwegs im Mecklenburger Parkland

Wer im Mecklenburger Parkland zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs ist, dem eröffnen sich vielerorts ganz plötzlich neue Aussichten: Ob verträumte Dörfer mit Bauerngärten, prachtvolle Herrenhöfe inmitten wogender Getreidefelder, liebliche Auen mit blühenden Wiesen oder mächtige Alleen, die sich in der Weite verlieren. Das Mecklenburger Parkland ist eine Kulturlandschaft, in welcher die Geschichte der Region eindrucksvoll erhalten geblieben ist. Dabei wird sie heute liebevoll von den Menschen vor Ort gepflegt und auch neu interpretiert.

Erlebnislandschaft Parkland Mecklenburg

Gleitschirmfliegen im Tandem ab dem Flugplatz Waren, Greifvogel-Flugshow im Vogelpark Marlow, mit dem Nachtwächter durch Güstrow oder Wolfswanderung in der Dämmerung durch den Wildpark MV, im Mecklenburger Parkland geht es wilder zu als so mancher Gast denkt. Einblicke in die Kultur und das Handwerk der Region vermitteln hingegen die Schafscheune Hofkäserei Vietschow, die Jolu Naturkosmetik Schaumanufaktur und der vom Holzfeuer glühende, 100 Jahre alte Holzherd im Wildkräuterhotel Gutshaus Ehmkendorf. Wer hier schon einmal zusammen mit den Hotelköchen den Kochlöffel geschwungen hat, der weiß, dass Kochen wahre Handwerkskunst ist.

Weitere Informationen zum Mecklenburger Parkland gibt es hier.


Gastautor: Daniela Fehrenbacher