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La Gomera – Kanarische Inseln

Playa del Inglés, La Gomera, Kanarische Inseln
Playa del Inglés, La Gomera, Kanarische Inseln (© Stoney79 – Fotolia.com)

Auch als Insel des ewigen Frühlings wird sie bezeichnet, die Insel La Gomera, welche in der westlichen Hälfte des kanarischen Archipels 35km entfernt von Teneriffa in Richtung Amerika liegt. Als Fluchtpunkt der Hippies in den späten 60ern erreichte Gomera unter Eingeweihten einen großen Bekanntheitsgrad. Die Ersten aus der „Make Love not War Generation“ begannen die Höhlen an der Playa del Medio im verträumten Fischerort Playa Santiago im Süden des wunderschönen Eilandes zu bevölkern. Im Folgenden breiteten sich die Urlauber mit den langen Haaren weiter nach Westen aus und kolonisierten somit auch das Valle Gran Rey. Hier hatten sie an der Playa de Arena, im Volksmund Schweinebucht genannt ähnliche Unterkunftsverhältnisse wie in Playa Santiago.

Die Rucksacktouristen
Über viele Jahre hinweg war das Markenzeichen La Gomeras der Rucksacktourist. Mit einem Lastminuteflug zu den Kanarischen Inseln nach Teneriffa, schwupp mit der Fähre nach Gomera und eine billige Bleibe gesucht. Gab es doch zu damaliger Zeit noch günstige Unterkünfte. Kleine Apartments für 1.200 ptas pro Nacht – da gab´s nämlich noch Peseten, waren für umgerechnet 7,50€ ein angesagtes Schnäppchen.

Die Wandlung
Inzwischen hat der Pauschaltourismus die Blumenkinder fast gänzlich verdrängt. Vereinzelt sieht man sie auch heute noch durch die Reihen der Rolli ziehenden Pauschaltouristen streifen. Aber nur sehr vereinzelt. Nachdem die großen Reiseveranstalter festgestellt haben, wie beliebt Gomera bei den Reisewilligen geworden ist, wurde das Angebot nach und nach mit Macht erweitert. Apartmentanlagen wurden aus dem Boden gestampft und mussten nach Fertigstellung natürlich auch belegt werden. Wo früher der Einzelne sich laufenderweise seinen Weg durch die von tiefen Schluchten durchzogene Insellandschaft gesucht hat, begegnen einem heute ganze Horden von Wanderern mit ausgebildetem Führer.

Heute
Zum heutigen Zeitpunkt besteht der Hauptanteil des Tourismus, welcher La Gomera als Ziel gewählt hat aus Wanderern, Mountainbikern und Ruhe suchenden Naturliebhabern. Ein nahezu kaum vorhandenes Nightlife sorgt für entsprechende Erholung. Viele Urlauber erkunden die Insel auch mit dem Mietauto. In Ermangelung großzügiger Strände hält sich der Badetourismus in beschränkten Rahmen. Mit seinem UNESCO Welterbe, dem Nationalpark Garajonay besitzt Gomera ein einzigartiges Waldgebiet im Zentrum der Insel, welches durch den Bewuchs mit Lorbeerbäumen und Baumheide ein außergewöhnliches und nur auf Gomera zu findendes Highlight darstellt. Jeder der diese Insel das erste Mal zu Gesicht bekommt ist beeindruckt von den unterschiedlichen Landschaftsformen auf so engem Raum. Von Barranco zu Barranco wechselt die Vegetation nicht abrupt, sondern sanft ihr Gesicht. Im Süden eher trocken, in der Mitte sattes Grün und im durch die Passatwinde etwas regenverwöhnteren Norden saftig und fruchtbar, zeigt sich La Gomera dem Besucher stets in einem neuen Bild.

Geschichten und Mythen
Architektonische Sehenswürdigkeiten sucht man auf Gomera vergeblich. Die Insel als solche stellt die eigentliche Touristenattraktion da. Berge – ja Berge mit Geschichte gibt es. Der Garajonay mit 1.487m als höchste Erhebung im Zentrum dieses wunderschönen Eilandes verdankt seinen Namen einer Erzählung. Diese besagt, dass zu damaliger Zeit eine gomeranische Prinzessin mit Namen Gara von einem Prinzen aus Teneriffa Namens Jonay geliebt wurde. Da die Familien sich mit dieser Verbindung nicht einverstanden erklärt haben, trafen sich die beiden heimlich, begaben sich auf den höchsten Berg der Insel und begannen Selbstmord. Als zweiter mystischer Berg gilt der Fortaleza (Tafelberg), auf dem die Ureinwohner Opfergaben dargebracht haben sollen.

Sehenswertes
Doch gibt es auch ein paar geschichtlich interessante Orte auf La Gomera. Da Christoph Columbus sich dieses Eiland als Ausgangspunkt für seine Atlantiküberquerungen ausgesucht hatte, kann man in der Inselhauptstadt die Iglesia de La Asunción bewundern. In dieser Kirche hat sich Columbus von Gomera und seiner damaligen Freundin Beatriz de Bobadilla verabschiedet. Außerdem kann der Brunnen, der zur Wasserversorgung der Armada des Seefahrers diente besichtigt werden. Im Norden, in Hermigua, der ehemaligen Hauptstadt der Insel stehen die verbliebenen Reste einer frühzeitlichen Bananenverladeanlage. Hier kann man einen Ausflug zur Playa de la Caleta, einem hauptsächlich von Einheimischen besuchten Strand im Norden der Insel einplanen. Die verträumte Perle La Gomeras, die Ansiedlung Agulo in der nördlichen Inselhemisphäre bietet umrahmt von steilen Felswänden einen einmaligen Blick auf die Nachbarinsel Teneriffa. Der Ort Vallehermoso (Das schöne Tal), Verwaltungszentrum der gleichnamigen, als größte Gemeinde Gomeras überrascht den Besucher mit Eine Vielzahl von „Miradores“ Aussichtspunkte, strategisch über die Insel verteilt bieten jederzeit wunderschöne Ausblicke in enge Schluchten oder weite Täler. Beim hinab fahren ins Valle Gran Rey passiert man den „Mirador de Cesar Manrique“ . Von hier hat man einen außergewöhnlichen Ausblick in das Tal des großen Königs. Ein von dem spanischen Architekten und Künstler entworfenes Restaurant, welches wie ein Adlerhorst an den Berg gebaut wurde und fast gänzlich mit seinem Umfeld verfließt. Aus dem Tal heraus sieht man es nur, wenn man weiß, wo es sich befindet.

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