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Erlebnis „Reise“: Wie sich der Tourismus in Zukunft wandelt

Familie auf Reisen
Familie auf Reisen ©iStockphoto.com/Deklofenak

Die Art zu Reisen befindet sich in einem starken Wandel. So reisten allein im Jahr 2017 mehr als 1,3 Milliarden Menschen weltweit in den Urlaub. Es reisen aber nicht nur immer mehr Menschen auf der Welt, sondern auch die Bedürfnisse der Reisenden haben sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Für viele geht es beim Reisen nicht mehr nur darum, berühmte Sehenswürdigkeiten einmal real zu erleben. Vielmehr sind Reisende heutzutage stets auf der Suche nach dem Besonderen und Einzigartigen, das sie weitab des Mainstreams suchen. Sie wollen „erleben“ und das Erlebte auch feiern. Standards sind dabei verpönt. Wo aber führt dieser Tourismustrend hin?

Digitalisierung befördert Trend zur individuellen Erlebnisreise

Digitale Medien werden nicht mehr nur für die Buchung einer Reise genutzt, sondern stellen auch vor Ort ein wichtiges Instrument zur Orientierung und Planung dar. Fast die Hälfte aller Reisenden nutzt heute schon das mobile Internet, um spontane Aktivitäten vor Ort zu organisieren. Aber auch die Verbindung zu den sozialen Netzwerken ist für viele Urlauber ein wichtiges Element ihrer Reise; gilt es doch, die Daheimgeblieben mit Nachrichten, Fotos und Videos über das aktuell Erlebte zu informieren. Nicht selten ist dieser Wunsch eine grundlegende Motivation einer Reise und der Urlaub wird bewusst so geplant, dass er möglichst zahlreiche, einzigartige „News“ für die sozialen Medien generiert. Die Folge: Da das „Authentische vor Ort“ nur im Alltag der Einheimischen gefunden werden kann, verlagert sich der Tourismus immer mehr in den privaten Bereich und überfrachtet somit die Lebenswirklichkeit der Destination. Ist das der Fall reden Fachleute von „Overtourism“. Besonders deutlich wird dies im Erfolg von Vermietungsplattformen für Privatunterkünfte, wie AirBnB. Schon heute werden an bekannten Destinationen, wie Barcelona, Venedig oder Amsterdam circa die Hälfte aller Unterkünfte von Privatleuten angeboten. Welche Trends sind also für den Tourismus der Zukunft zu erwarten?

Studie zu Urlaubstrends 2018

In einer 2018 veröffentlichten Studie von booking.com und Insitut Lightspeed wurden mehr als 18.000 Urlauber aus 26 Nationen befragt und überdies 128 Millionen Gästebewertungen ausgewertet, um der Frage nachzugehen: Wie möchten Menschen heute Urlaub machen?

  • Reisen nach persönlichen Highlights

Fast die Hälfte der Befragten (45 %) bevorzugt Reisen, die nach einer persönlichen Wunschliste zusammengestellt werden. Das heißt, die Reise wird zwar individuell geplant, doch besondere Highlights, wie die Pyramiden von Gizeh oder Machu Picchu in Peru, dürfen auch auf dieser „Bucket List“ nicht fehlen.

  • Zurück in die Vergangenheit

Mehr als ein Drittel (34 %) der Studienteilnehmer geben an, dass sie im Urlaub gerne an Destinationen zurückkehren möchten, wo sie schon mit ihren Eltern Urlaub gemacht haben. Dabei wird bewusst die emotionale Anknüpfung an die Vergangenheit gesucht und es rücken daher auch klassische Reiseziele, wie Nordsee, Ostsee, Italien oder Spanien, sowie Reiseformen, wie Camping oder Urlaub im Ferienhaus, wieder in den Fokus.

  • Aktiv eine Region kennenlernen

Es muss nicht immer die Wandertour sein, um einen Aktivurlaub zu verbringen. Denn für rund 34 % ist zum Beispiel auch die Nähe zu einem Freizeitpark ein Kriterium für einen Aktivurlaub. 25 % sehen aber auch in der Rundreise das aktive Erleben einer Region oder eines Landes. Viele Urlauber nutzen dafür aber nicht mehr nur klassische Ferienstraßen oder Sehenswürdigkeiten, sondern reisen zum Beispiel auch zu den Drehorten ihrer Lieblingsserien.


Gastautor: Daniela Fehrenbacher