Weihnachtsmärkte Europa: Liebhaber der Vorweihnachtszeit wissen: Weihnachtsmarkt ist nicht gleich Weihnachtsmarkt. Zwar wird fast überall in Europa der Gaumen mit dampfendem Glühwein und deftigen Bratwürsten verwöhnt.
Doch gerade was das Warenangebot und die Adventsstimmung angehen, unterscheiden sich die Weihnachtsmärkte Europas dann doch stark voneinander.
Auf der Suche nach den stimmungsvollsten Christkindlesmärkten lernen Adventsfans außerdem, dass sich die regionalen Sitten und Bräuche vielfach unterscheiden. Warum also nicht einmal selbst eine kleine Reise zu Europas wundervoll erleuchteten Adventsmärkte unternehmen?
Weihnachtsmärkte mit Superlativ
Ob Europas höchst gelegener, größter oder ältester Weihnachtsmarkt, so manche vorweihnachtliche Weihnachtstradition überrascht mit außergewöhnlichen Superlativen. Wer daher auf den Spuren der europäischen Weihnachtsmarkttradition wandeln möchte, der begibt sich am besten einmal nach Wien.
Wiener Christkindlesmarkt
Vor der prächtigen Kulisse des Rathauses wird hier schon seit 1296 der Wiener Christkindlesmarkt (15.11. – 24.12.2014) abgehalten. Was zunächst als „Dezembermarkt“ zur Winterversorgung der Stadtbevölkerung gedacht war, entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte auch zu einem Anziehungspunkt für Reisende aus aller Welt. Heute besticht der Wiener Christkindlesmarkt vor allem mit den von Baumkuchen über Apfelspezialitäten bis hin zu Punsch reichenden Gaumenfreuden sowie mit dem bunten Hand- und Kunsthandwerksangebot in insgesamt 145 Hütten.
Christkindlimärt auf dem Pilatus
Hoch hinaus wollen hingegen die Besucher von Europas höchst gelegenem Weihnachtsmarkt, dem Christkindlimärt auf dem Pilatus (15. – 17.11.2014) bei Luzern. Auf einer Höhe von 2132 Metern lädt der aus 48 Marktständen bestehende und in der Bergstation aufgebaute Adventsmarkt zum Stöbern, Genießen und Flanieren ein. Die umliegende Schneegipfelwelt stets im Blick, lässt es sich hier Selbstgebasteltes, Exklusives sowie Leckeres aus dem Tessin entdecken.
Zürcher Christkindlesmarkt
Mit rund 150 Marktständen überrascht zudem der Zürcher Christkindlesmarkt (20.11. – 24.12.2014), der als größter Indoor-Weihnachtsmarkt der Welt im Züricher Hauptbahnhof untergebracht ist. Unterm mächtigen Swarowski-Weihnachtsbaum präsentieren hier Kalligrafen, Winzer, Senner, Schnitzer, Konditoren, Sticker und Händler ihr buntes Warenangebot, das olfaktorisch von süßen Crêpes dampfenden Schoggibechern, duftenden Chilbichrömli und würzigem Raclettekäse stimmungsvoll überlagert wird.
Weihnachtsmärkte mit dem gewissen Etwas
Abseits des weihnachtlichen Mainstreams punkten viele kleine Weihnachtsmärkte vor allem durch ihre außergewöhnlichen Traditionen. Wer daher nicht zwischen indischen Hippie-Ständen, chinesischen Handwerksimitationen und peruanischen Strickklamotten wandeln möchte, der sollte sich einmal ins Elsass, nach Südtirol oder auch in die niederländische Provinz Limburg begeben.
Insbesondere in der „Kerststad Valkenburg“ (14. 11. – 23. 12.2014) stoßen Adventliebhaber auf ein ungewöhnlich reichhaltiges Weihnachtsmarkterlebnis. So werden in der verwunschenen Weihnachtsgrotte alle Sinne weihnachtlich verwöhnt, auf dem oberirdischen Weihnachtsmarkt lässt es sich den stimmungsvollen Klängen des singenden Weihnachtsbaumes lauschen und in der Wilhelminagrotte entdecken Besucher ein Weihnachtsmärchen aus purem Sand. Das eigentliche Highlight der Weihnachtsstadt Valkenburg ist jedoch der unterirdische Weihnachtsmarkt in der Fluweelen- und in der Gemeindegrotte. Neben vielfältigen Geschenkideen sorgen hier Wandmalereien, die Grottenkapelle, Skulpturen und romantische Lichtinstallationen für ein ganz besonderes Sinneserlebnis.
Kleiner und familiärer präsentiert sich hingegen der Lauben-Advent in Glurns (6. – 8. 12.2014), der mit knapp 900 Einwohnern kleinsten Stadt Südtirols. Im Herzen der mittelalterlichen Laubengänge der Vinschgau-Stadt wandeln Besucher nicht nur auf den Spuren der wechselvollen Stadtgeschichte, sondern genießen hier auch so manches Feines aus den edlen Vinschgauer Palabirnen und Marillen. Ausgestattet mit einem Streichelzoo und unterhaltsam untermalt von Chormusik, Open-Air-Theater und Blasorchester kommen Weihnachtsromantiker hier voll auf ihre Kosten.
Ein Hauch von Mittelalter umweht hingegen den Marché de Noël im elsässischen Ribeauvillé (6. & 7. Sowie 13. & 14.12.2014). Entlang der knapp 1000 Meter langen Grand Rue geben sich Gaukler, Marktschreier, Fiedler, Ritter, Feuerschlucker, Tänzer und Possenreißer ein unterhaltsames Stelldichein und verleihen dem Weihnachtsmarkt im Herzen des Fachwerkstädtchens sein einzigartiges Flair. Ein an kunstvollen Bastelarbeiten, kreativen Geschenkideen und exklusiven elsässischen Spezialitäten reiches Gaumen- und Warenangebot rundet das außergewöhnliche Adventserlebnis zu Füßen der Vogesen gekonnt ab.
Gastautor: Daniela Fehrenbacher