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Radwandern – die schönsten Touren

Radwandern - mit dem Bike durchs Land, © Alina Isakovich - Fotolia.comRadwandern auf schönsten Wegen: Während das Rad langsam über den Auenweg rollt, raschelt nebenan im Flussschilf ein Haubentaucher, ein Graureiher zieht am Himmel seine Kreise und auf der Uferwiese grasen Esel und Pferd einträchtig nebeneinander. Immer wieder lassen sich entlang des Radwegs neue Pflanzen, Tiere und Aussichten entdecken und so wird der Radurlaub zur kleinen Entdeckertour, die Zeit zum Staunen, Erkunden und Genießen lässt.

Radwandern im Elbtal-, Donautal-, auf dem Bodensee-Radweg

Das Naturerlebnis gepaart mit der Spannung, wo der Radweg entlang führen und welche Überraschungen er wohl bieten wird, macht das Wandern mit dem Fahrrad zum Erlebnis für die ganze Familie und lässt den Weg zum eigentlichen Ziel der Radreise werden. Der Trend zum Aktivurlaub inmitten der Natur ließ gerade in den letzten drei Jahrzehnten in vielen europäischen Ländern ein dichtes Netz an Radwegen, die vorwiegend durch Naturparks, entlang von Flüssen, Küsten und Seen führen, entstehen. Landschaftlich reizvoll und mit bester Radreise-Infrastruktur versehen, präsentieren sich insbesondere die Flusstalradwege. Einst als Treidelpfade für die Zugpferde der Flussschiffe angelegt, wurden sie ab den 1970ern verstärkt dem Radtourismus verfügbar gemacht und ausgebaut.

Donautal-Radweg

So verbindet beispielsweise der Donautal-Radweg von der Quelle im Schwarzwald bis zur ungarisch-serbischen Grenze insgesamt drei Länder miteinander und zeugt damit auch von der historischen Bedeutung der Donau als internationaler Binnenschifffahrtsweg. Während in Deutschland die Radreise durch das wildromantische Karststeintal der Oberen Donau zwischen Donaueschingen und Ulm als Reisetipp gilt, genießen Kulturliebhaber den Urlaub mit dem Bike entlang der Österreichischen Donau. Auf rund 1.260 Kilometern lassen sich hier mit dem Fahrrad Burgen, Schlösser, Klöster, mittelalterliche Dörfer und Städtchen sowie so manches Naturkleinod, wie zum Beispiel die malerische Flusslandschaft der Wachau, entdecken. Dabei quert der Donautalradweg in Österreich nicht nur öfters den Fluss und bietet somit immer wieder abwechslungsreiche Panoramen, sondern verfügt auch über eine fast 100% separate Streckenführung, die sich nahezu ausschließlich auf asphaltierte Wege bezieht. Seinen Beginn nimmt der österreichische Donautalradweg in Passau, wo sich Inn und Ilz mit der Donau vereinigen und die Reise mit einem atemberaubenden Flusspanorama von der Veste Oberhaus beginnen kann. Beim deutsch-österreichischen Wasserkraftwerk Jochenstein quert der Radweg den Fluss und damit auch die Grenze zu Österreich. Bis Wien führt der Urlaub mit dem Rad durch naturbelassene Uferauen, die von kleinen Flussgemeinden und großen Metropolen, wie Linz und Krems an der Donau, malerisch durchbrochen werden. Hotels, Gasthöfe und Pensionen, die sich mit speziellen Angeboten, wie Radler-Menüs und Reifenwechselstationen, hervorragend auf den Radtourismus eingestellt haben, sorgen hier aber auch mit Biergärten und Flussterrassen für idyllische Rast- und Übernachtungsmöglichkeiten. Wie stark die wirtschaftliche Bedeutung des Fahrradtourismus in Österreich ist, wird Radlern in Pöchlarn, wo eine riesige Wendelbahn den Radweg bequem auf Brückenhöhe schraubt, deutlich.

Elbtal-Radweg

Ebenfalls mit einer hervorragenden Infrastruktur für Radwanderer ausgestattet ist der Elbtal-Radweg zwischen Bad Schandau an der tschechischen Grenze bis zur Elbmündung bei Cuxhaven. Mit dem Elbtal-Radweg queren Radwanderer nicht nur die wildromantische Berglandschaft der Sächsischen Schweiz, sondern auch die verwunschenen Felsengebilde des Elbsandsteingebirges. Den weit ausholenden Mäandern der Elbe folgend, führt die Reise mit dem Bike zudem durch mediterran angehauchte Landschaften. So grüßt zunächst das `Elbflorenz´ Dresden mit seiner prächtigen Architektur während im benachbarten Radebeul Radreisende in die mit Villen und Parks gespickte Reblandschaft des `Sächsischen Nizzas´ eintauchen. Erst mit Meißen verlassen Radwanderer wieder mediterrane Gefilde und genießen die kunstvollen Porzellanwaren deutscher Herkunft.

Burg Torgau und am Naturpark Dübener Heide

Weiter entlang der Elbflussschleifen führen die Rad- Reisen an der mächtigen Burg Torgau und am Naturpark Dübener Heide vorbei und schließlich in die Lutherstadt Wittenberg. Während Wittenberg seine Besucher mit dem Lutherhaus in die Reformationszeit entführt, begeistert das benachbarte Dessau mit seiner funktionalistischen Bauhaus-Architektur. Eine wichtige Funktion besitzen aber auch die ausgedehnten Flussauen des bei Dessau beginnenden Biosphärenreservats Flusslandschaft Elbe. Dieses sorgt mit seinen Auen nicht nur für Überflutungsschutz, sondern beherbergt auch die größten zusammenhängenden Auenwälder Europas und ist damit auch Heimat von Bibern, Fischottern und Störchen. Bis vor die Tore Hamburgs reicht dieses einzigartige Naturschutzgebiet und garantiert damit Radwandern wunderbare Reisen durch die Flora und Fauna des Elbtales. Erst in der Hansemetropole öffnet sich die Landschaft des Elbtales, sodass der Elbtalradweg schließlich zum Deichradweg, der geradewegs ins Wattenmeer von Cuxhaven führt, wird.

Im Cuxland genießen Radwanderer zudem direkten Anschluss an den beliebten Nordseeküstenradweg, der auf den Deichen der Niederlande, Deutschland und Dänemark auch bis nach Schweden, Norwegen und Großbritannien führt. Sein östliches Pendant findet er im Ostseeküsten-Radweg, der Kiel mit der schönen Insel Usedom verbindet.

Bodensee-Radweg

Bestens für den Familien-Radurlaub geeignet ist insbesondere auch der Bodensee-Radweg, der auf 260 Kilometern Länge einmal das Schwäbische Meer umrundet.

Auf dem 400 Kilometer messenden Mozartradweg hingegen können Musikliebhaber zwischen Rosenheim und Salzburg ehemalige Wirkungsstätten des Musikgenies kennen lernen. Ähnliches gilt auch für die Wasserburgen-Route, die auf 350 Kilometern zu ausgesuchten Wasserschlössern in der Rheinischen Bucht führt. Als Reisetipp für Kulturinteressierte gilt zudem der Limes-Radweg, auf welchem teilweise noch Reste des römischen Grenzwalles zwischen Regensburg und Koblenz zu erkunden sind. Ebenfalls speziellen Vorlieben gewidmet wurde die Wellness-Radroute, welche nach `jeder Steigung einen Whirlpool und nach jeder Anstrengung eine Massage´ in den Wellnesshotels des Teutoburger Waldes verspricht. Da fällt die Wahl der schönsten Route aber wirklich schwer.