Bilder, die viele mit Neuseeland verbinden, sind die weiter, grüner Hügel, Schafe, Kiwis und Rugby. Kaum jemand, der außerdem nicht an Tolkiens berühmtes Werk vom kleinen Hobbit und dem Herrn der Ringe denkt. Doch das Inselreich am anderen Ende der Erdkugel hat noch viel mehr zu bieten als das.
Wer sich zu einer Reise nach Neuseeland entscheidet, fliegt meistens direkt die größte Stadt der Nordinsel, Auckland, an. Fälschlicherweise oft statt Wellington für die Hauptstadt gehalten, bietet Auckland noch nicht das typische Neuseelandgefühl. Dies stellt sich meist erst ein, wenn man sich, am besten im eigenen Mietwagen, in Richtung Süden begibt.
Das dünn besiedelte Land bietet jedem Naturliebhaber wahre Wunder und Paradiese, an denen es sich zu verweilen lohnt. Besonders erstaunlich ist die landschaftliche Vielfalt des kleinen Landes. Beginnend auf der Nordinsel erwartet einen im Tongariro Nationalpark und rund um die Schwefelstadt Rotorua eine eigentümliche und mysteriös anmutende Vulkanlandschaft, die Schwefelbecken und brodelnde Schlammlöcher zu bieten hat. Der Geruch erinnert zwar leicht an faule Eier, doch ist es allemal ein einmaliges Erlebnis, im Stadtpark Rotoruas zwischen Schwefeldampfschwaden zu stehen und sich zu fühlen, wie in einer anderen Welt. Nicht umsonst tragen einige Quellen den Beinamen „Höllentor“.
Weiter südlich verändert sich die Landschaft abrupt. Von der kargen Vulkanlandschaft empfiehlt sich die Fähre zwischen Wellington und Picton auf dem Weg zur Südinsel, die mit der wahrscheinlich landschaftlich spektakulärsten Überfahrt der Welt punkten kann. Durchfahren werden die Marlborough Sounds, atemberaubende Fjorde, die durch die großen Glaswände aus dem Inneren des Schiffes heraus bestaunt werden können. Im Angesicht der majestätischen Riesen, die aus dem Wasser zu wachsen scheinen, kommt man sich selber unwirklich und klein vor. Eine Aussicht, die den Atem stocken lässt.
Die Südinsel Neuseelands bietet wiederum ganz eigene Paradiese. Zwischen den Goldstränden der Nordküste, den grauen, seehundbevölkerten Klippen von Kaikoura an der Ostküste und den schneebedeckten Gletschern des Franz Josef und des Fox Gletschers an der Westküste liegen Welten. Kaum zu glauben, dass zwischen den unterschiedlichsten Welten nur wenige Stunden oder sogar Minuten Autofahrt liegen. Neuseeland, ein Land von hundert Hügeln, ein Land voller Überraschungen. Dichtester Dschungel findet sich hier ebenso wie karge Steppe, majestätisches Fjordland oder schweizerische Bergpanoramen.
Niemand, der Neuseeland bereist, wird es unverändert verlassen können. Das eigentlich so unscheinbare Land am anderen Ende der Welt, weiß zu verzaubern und zu berühren. Himmlische Paradiese, fast zu schön, um wirklich wahr zu sein, finden sich in diesem Inselstaat noch und nöcher. Und ganz nebenbei gehören die wenigen Neuseeländer wohl zu den freundlichsten und aufgeschlossensten Menschen der Welt.
Neuseeland – eine Reise, die man wohl bis an sein Lebensende nicht mehr vergessen wird. Gott hat die Erde anscheinend doch nur einmal geküsst…