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Aruba – die niederländische Karibik

Sandstrand auf Aruba, niederländische Karibik
Sandstrand auf Aruba, niederländische Karibik

Aruba – die niederländische Karibik : Azurblaues Meer, wippende Palmwedel und weiß schimmernder Korallenstrand, wer an die niederländischen Überseegebiete denkt, hat karibische Postkartenidyllen vor seinem inneren Auge. Doch die Inseln der Karibischen Niederlande versprechen viel mehr als nur einen wunderbaren Strandurlaub, denn hier wandeln Reisende auf den Spuren einer jahrhundertelangen und wechselvollen karibisch-europäischen Kulturgeschichte.

Aruba – die niederländische Karibik

Zur Geschichte der Niederländischen Überseegebiete

Als Anfang des 17. Jahrhunderts die Karibikinseln Aruba, Curaçao, Sint Marten, Bonaire, Saba und Sint Eustatius wichtige Stationen der damals weltumspannenden Niederländischen Westindien-Kompanie wurden, war dies auch der Beginn der Kolonialisierung durch die Niederlande. Diese schlug sich schließlich 1816 in der Eingliederung der Karibikinseln ins Königreich der Niederlande nieder.

Erst Ende des 20. Jahrhunderts emanzipierten sich die niederländischen Überseegebiete von ihrem Mutterland und erreichten 2010 die Auflösung des Staatsverbandes der Niederländischen Antillen. Während Curaçao, St. Martin und Aruba seither als autonome Gebiete innerhalb der Niederlande gelten, bilden Bonaire, Sint Eustatius und Saba die BES-Inseln und sind damit als „Besondere Gemeinden“ innerhalb der Niederlande auch Teil der Europäischen Union.

Bis heute wirken auf den nun als Karibische Niederlande bezeichneten Inseln die Einflüsse der ehemaligen Kolonialmacht in Architektur, Sprache und Kultur nach und tragen damit zum außergewöhnlichen Flair der Karibikinseln bei.

Aruba  – Sehenswürdigkeiten der Karibischen Niederlande

Aruba, Oranjestrand
Aruba, Oranjestrand

Trotz ihres markanten Namens erstrahlt die Hauptstadt von Aruba nicht in leuchtendem Orange, sondern erinnert mit ihren in Pastellfarben gehaltenen reich verzierten und verspielt gestalteten Fassaden eher an Zuckerbäckerarchitektur. Insbesondere in der geschäftigen Einkaufsstraße Wilhelminastraat lässt sich das prächtige Straßenbild von Oranjestad genießen, während der Schonerhafen mit seinem bunten Duty-Free-Warenangebot überrascht und am ältesten Bauwerk der Stadt, am Fort Zouman, der Wilhelm II. Tower einen herrlichen Blick über die Stadt verspricht. Das Aloe Vera Museum lädt zudem zu einer Stippvisite in der Handelsgeschichte der Insel ein, in welcher „das grüne Gold“ von Aruba eine wichtige Rolle einnahm.

Curaçao – ein El Dorado für Taucher

Willemstad auf Curacao
Willemstad auf Curacao

Als El Dorado für Taucher hat sich hingegen die Nachbarinsel Curaçao international einen Namen gemacht und begrüßt ihre tauchfreudigen Gäste mit einer arten- und facettenreichen Unterwasserlandschaft.

Curaçao-Likör in Wilhelmstad

Wo Stein- und Weichkorallen, Schwämme, Anemonen, Seepferdchen, Rochen, Barrakudas, Meeresschildkröten und historische Schiffswracks der individuellen Entdeckung harren, da vergnügen sich Hobbygourmets an Land aber auch gerne bei einer Verkostung des weltberühmten Blue Curaçao-Likörs. In der Farbe dem Schnorchelgewässer nicht unähnlich, wird er im Chobolobo Landhuis in Wilhelmstad schon seit 1800 aus den Schalen der Bitterorange hergestellt.

Die Insel Sint Maarten

Philipsburg, Sint Maarten
Philipsburg, Sint Maarten

Das seit 1648 in eine französische und eine niederländische Zone eingeteilte Eiland Sint Maarten ist zwar bekannt für seinen zollfreien Hafen mit unzähligen Duty-Free-Shops. Doch wenn nach 18 Uhr die letzten Kreuzfahrtschiffe den Hafen von Phillipsburg verlassen, kehrt langsam Ruhe in der Inselhauptstadt ein.

Dann treffen sich Einheimische und Gäste gerne in einem der insgesamt 14 Casinos der Insel, um ihr Glück herauszufordern. Tagsüber lohnt sich hingegen der Ausflug zum Maho Beach, wo landenden Flugzeuge des Princess Juliana Airports nur wenige Meter über den Köpfen der Sonnenanbeter hinwegbrausen.

Die kleine Insel Bonaire

Ruhiger präsentiert sich hingegen die kleine Insel Bonaire, wo in Salzpfannen nördlich der Hauptstadt Kralendijk das Meerwasser langsam zu Salz kristallisiert. Nebenan im Pekelmeer ruhen sich auch gerne Flamingos im Schatten der weißen Salzberge aus. Weiter im Norden eröffnet der 1868 eingerichtete Nationalpark Washington Slagbaai eindrucksvolle Einsichten in die ursprüngliche Inselnatur. Bei Wanderungen treffen Besucher hier auf Kakteenwüsten, Salzseen und bizarre Felsformationen, in dene sich eine reiche Flora und Fauna niedergelassen hat.

Wandertouren durch die artenreiche Vulkanlandschaft von Saba

Die gebirgige Karibikinsel Saba ist heute Heimat des mit 877 Metern Höhe höchsten Berges der Niederlande, dem Mount Scenery. Um ihn herum fallen die Steilklippen derart tief zum Meer hin ab, dass die Inselhauptstadt The Bottom jahrhundertelang ausschließlich über eine 800 Stufen umfassende Felsentreppe erreichbar war. Diese wurde inzwischen durch eine steile Serpentinenstraße ergänzt.

The Bottom ist über die Inselhauptstraße mit dem zweiten Inselort Windwartside zu Füßen des Mount Scenery sowie mit dem Inselflughafen im Nordosten der Insel verbunden. Beide Inselgemeinden sind beliebte Ausgangspunkte für Wandertouren durch die artenreiche Vulkanlandschaft von Saba.

Wandern  am The Quill Vulkan

Auch die Hauptstadt von Sint Eustatius nennt sich Oranjestad, unterscheidet sich jedoch in ihrem Erscheinungsbild stark von der Hauptstadt Arubas. Unterteilt in eine historische Unter- und eine moderne Oberstadt lädt Oranjestad mit dem im 17. Jahrhunderte errichteten Fort Oranje, dem 1974 eröffneten Inselmuseum und der 1739 als eine der ersten Synagogen Amerikas gebauten Honen Dalim Synagoge zum erlebnisreichen Stadtspaziergang ein.

Naturliebhaber aus aller Welt treffen sich hingegen lieber an den Flanken des schlummernden The Quill Vulkans, dessen imposanter Krater das beliebteste Wanderrevier der Insel darstellt.

Gastautor: Daniela Fehrenbacher