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Kapverdische Inseln – Die grünen Augen des Atlantiks

Küste auf Sal, Kapverdische Inseln
Küste auf Sal, Kapverdische Inseln (© Stefan Schurr – Fotolia.com)

Wie grüne Katzenaugen schimmern die Kapverdische Inseln im weiten Blau des Atlantiks und bilden rund 460 Kilometer vor der Küste Senegals eine ganz besondere Urlaubskulisse. Denn hier wechseln sich schwarz bis weiß schimmernde Strände mit hochaufragende Vulkanrücken und bizarren Felsnadelplateaus ab, saftig grüne Bananen-, Kaffee- und Kokosplantagen säumen die Wanderpfade und zwischendurch lässt es sich durch feucht dampfende Nebelwälder und an endlosen Salzpfannen entlang wandern.

Dieses höchst facettenreiche Erscheinungsbild der „Inseln über dem Wind“ (Ilhas de Barlovento) und „Inseln unter dem Wind“ (Ilhas de Sotavento) macht nicht nur Aktiv- und Naturliebhaber auf das Archipel aufmerksam, sondern auch Kulturinteressierte und Individualreisende fühlen sich auf den insgesamt neun bewohnten Hauptinseln sichtlich wohl. Dabei bilden zwar die drei am dichtesten besiedelten Eilande Sal, Santiago und Boavista die Hauptanziehungspunkte für Besucher. Doch locken auch die anderen Inseln mit einzigartigen Naturerlebnissen und so manchem kulturellen Kleinod.

Kapverdische Inseln: Unterwegs auf Sal, Santiago und Boavista

© Thomas Salomon - Fotolia.com
© Thomas Salomon – Fotolia.com

Als Heimat der Kapverden-Hauptstadt Praia begrüßt Santiago seine Besucher mit blühenden Feldern und Plantagen, die sich an die fruchtbaren Hänge des 1.394 Meter hohen Hauptvulkans Pico da Antónia schmiegen. Schon seit einigen Jahren bilden die drei Naturparks der Insel daher gern besuchte Wanderreiseziele, die vor allem durch ihre aussichtsreichen Höhenwege punkten. Weiter unten an der Küste begeistert hingegen Praia mit ihrer auf einem kleinen Felsplateau errichteten Altstadt Platô.

Im engen Gassengewirr wird die Vergangenheit der Stadt als portugiesische Gründung in den farbenprächtigen und mit weißen Stuckarbeiten verzierten Fassaden wieder lebendig. Als UNESCO Weltkulturerbe macht zudem die einstige Hauptstadt Ribeira Grande auf sich aufmerksam und lädt heute als Fischerdorf Cidade Velha zum Spaziergang durch eine mehr als 600-jährige Siedlungsgeschichte ein.

Auch auf der Insel Sal entdecken Reisende eine ganz eigene Naturlandschaft, die einerseits vom vulkanisch entstandenen Kratersalzsee Pedra Lune und andererseits von den ausgedehnten Traumstränden Santa Marias dominiert wird. Aber auch Schnorchler und Taucher entdecken hier mit dem „Olho Azul“, dem „azurblauen Auge“, ein einzigartige Unterwasserrevier, während Surfer die stets frische Brise der Insel für ihre Kunst eindrucksvoll zu nutzen wissen.

Auf Boavista tauchen Besucher hingegen in saharische Gefilde ein und genießen dabei das stete Spiel von Wasser, Wind und Wanderdünen. Als Strandparadies der Kapverden begrüßt Boavista seine Gäste mit ausgedehnten Dünenlandschaften, kilometerlangen Sandstränden und einem wüstenartigen Inselinneren, in das sich die Süßwasserquellen von Norte, Joajo Golego und Odjo d`Mar wie saftig grüne Augen stimmungsvoll einfügen.

Stippvisite auf Fogo, Brava, Maio und, Sao Vicente und São Nicolau

Mit der Fähre lassen sich auch die kleineren Kapverdischen Inseln gut erreichen. Teilweise verfügen diese auch über einen Inselflughafen mit regelmäßigen Flugverbindungen zu den Hauptinseln. Die Nebeninseln bestechen vor allem durch ihre natur- und kulturräumliche Authentizität, die weder Bausünden noch internationale Hotel-, Gastro- und Entertainment-Ketten kennt. Hier entdecken Besucher den ganz normalen Inselalltag und tauchen dabei auch in die afrikanisch-europäisch geprägte Inselkultur ein.

Kapverden, Pico do Fogo
Kapverden, Pico do Fogo

So überrascht zum Beispiel die Insel Fogo sowohl mit der im Kolonialstil errichteten historischen Altstadt von Sao Felipe als auch mit den atemberaubenden Vulkanklettersteigen der Naturparks Mosteiros und Cha das Caldeiras. Die Insel Brava ist hingegen für ihre natürlichen Badebecken im Atlantik berühmt, während sich Taucher gerne am Joao Valente Riff bei Maio ein Stelldichein geben und Kulturinteressierte auf Santo Antao den Anbau von Zuckerrohr, Maniok, Bananen, Yams und Mango sowie die Herstellung des kaperverdischen Rums „Grogue“ hautnah erleben.

Als ehemalige Pirateninsel birgt aber auch Sao Vicente so manches Geheimnis, weswegen hier auch gerne Künstler nach Inspiration suchen. Als Künstlerkolonie der Kapverden lädt die Stadt Mindelo regelmäßig zu Lesungen in Kapverdischem Kreol, zu Konzerten und Tanzabenden mit der traditionellen Tabanca-, Morna- und Coladeira-Musik sowie zu Ausstellungen der Inselmaler ein.

Die Nachbarinsel Sao Nicolau ist hingegen als Wanderparadies bekannt, denn hier lässt es sich entlang der abwechslungsreichen Küstenlinie aussichtsreiche Touren erleben. Zwischendurch tanken Aktivurlauber an den heilsamen Stränden der Insel neue Kräfte. Dazu müssen sie sich lediglich mit dem jod- und titanhaltigen Vulkansand einreiben, der vor allem bei Muskel- und Knochenschmerzen  wohltuende Linderung verspricht.

Beste Reisezeit

Die Kapverdischen Inseln sind dank ihres gemäßigten ozeanischen Klimas ganzjährig ein beliebtes Urlaubsziel. Dabei schwanken die Temperaturen von minimal 20 °C im Januar bis maximal 30 °C im September. Auch die Wassertemperaturen fallen selten unter die 22 °C und machen das Archipel daher zum idealen Bade- und Wassersportparadies.

Gastautor: Daniela Fehrenbacher